Technisches

Haltekräfte/Bruchlast:

Um ihnen zu zeigen, was sie von einer SERVO CLEAT erwarten dürfen, lassen Sie uns einen Ausflug in die physikalischen Gesetzmäßigkeiten in einer Schotklemme machen:

Das Zauberwort heißt „Reibung“:

Die beiden Klemmbacken liegen an der Schot auf ca. 0,5 – 1,5 Zentimeter Länge an.
Wie lang die Strecke jeweils ist, hängt vom Zusammenspiel der Backengeometrie und der Schot ab. Je kleiner die Klemmbacke (der Radius der Zahnfläche), desto kürzer die Strecke.

Wie hoch die Fläche ist, hängt wiederum vom Durchmesser der Schot ab. Eine Schot mit 4mm liefert weniger Fläche als eine 8mm. Eine Schot, die hart wie Draht ist, sich also schlecht flach presst, liefert weniger Fläche als eine „flauschigere“ Variante.

Zwischen den Zähnen der Klemmbacken und auch hinter der Klemmbacke bilden sich bei Zug Verdickungen des Schotmantels, welche die Reibung weiterhin erhöhen. Im günstigen Fall führen sie dazu, dass sich die Klemme öffnen müsste, um diese „Wulst“ passieren zu lassen, da sich die Klemmbacken unter Last jedoch zwangsweise schließen, wird ein durchrauschen der Schot fast unmöglich. Hierbei kann eine feste Schot vorteilhafter als eine „flauschigere“ Variante sein.

Die Reibung, die bei Belastung der Schot produziert wird, ist damit abhängig vom Durchmesser der zu klemmenden Schot (Höhe der Klemmfläche) vom Verhältnis Schotdurchmesser zu empfohlenem Durchmesserbereich (Länge der Klemmfläche) sowie der Beschaffenheit (Härte, Materialart, Kern-Mantel-Verbindung, Flechtart) der Schot.

Weitere Faktoren wie trocken/nass oder neu/altgedient verändern die Ergebnisse zusätzlich.

Wir halten es aus obigen Gründen nicht für möglich Ihnen zu sagen: „Eine SERVO hält X Kg“. Sollen wir Ihnen den schlechtesten jemals bemessenen Wert nennen, einen Mittelwert oder das beste jemals erreichte Ergebnis?

Kugellager vs. Gleitlager:

Bei Klemmen mit Kugellagern stützen sich die Backen auf 2 Kugelringe, die ihrerseits auf der Achse aufliegen. Die Backe rollt also über die Achse.

Die deutlich reduzierte Reibung soll insbesondere das Lösen der Schot unter Last, aber auch das Schließen der Backe bei geringer Zugkraft (Schwachwind/Fast-Flaute) erleichtern.

Im Gegenzug wirkt der gesamte Druck der Backen nur noch über die Kugeln auf die Achse.

Auf Grund der Kniehebelwirkung beträgt der Druck auf die Achsen, abhängig vom Winkel,  das Doppelte bis Dreifache der Schotlast.

Da die Auflagefläche extrem niedrig ist, sind Deformationen der Kugeln und der Lagerflächen unvermeidlich.  Mit zunehmender Nutzungszeit nimmt damit der Leistungsvorteil von Kugellagerklemmen dramatisch ab.

Wir verwenden für die SERVO Gleitlager.

Das heißt, dass die Backe großflächig auf der Achse aufliegt und bei Drehung auf dieser gleitet. Gleitlager ermöglichen es, den Anpressdruck zu verteilen und damit die Beanspruchung des Materiales gering zu halten. Das Ergebnis ist eine reduzierte „Materialermüdung“ und damit eine längere Lebensdauer.

Leichtgängigkeit der Backen:

In jeder Schotklemme sind Federn eingebaut, die die Backen schließen und damit für eine Anfangsreibung zwischen Tauwerk und Klemmbacke sorgen.

Wenn Sie von Hand eine Klemmbacke öffnen und zurück schnicken lassen, so spüren sie fast nur den Anpressdruck der Feder. Die Reibung zwischen Backe und Achse, und damit die Art der Lagerung, ist kaum spürbar.

Wir bevorzugen eine Federkraft, die über den Mindestanforderungen liegt.

Nur durch eine ausreichende Anfangsreibung kann z.B. sichergestellt werden, dass plötzlich auftretende Lasten zuverlässig gehalten werden.

So bleibt Ihr Segeltrim auch dann optimal, wenn die Segel z.B. bei Schwachwind und gleichzeitiger kurzer Welle häufig schlagen.